Ein Vergleich von ESG-Ratings stellt deutliche Abweichungen fest

Ein Vergleich von ESG-Ratings stellt deutliche Abweichungen fest

Nachhaltige Geldanlagen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die Suche nach dem passenden Investment ist allerdings eine schwierige und zeitaufwendige Angelegenheit. Dies führt dazu, dass immer mehr Investoren auf spezialisierte ESG-Ratinganbieter zurückgreifen. Die Ratings gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Das Problem ist allerdings, dass der Begriff Nachhaltigkeit nicht eindeutig definiert ist. Das Verständnis darüber, was nachhaltig ist, geht weit auseinander. Daher ist es schwierig, diesen Wert in ESG-Ratings überhaupt zu messen.

Dies führt wiederum dazu, dass die ESG-Ratings der Anbieter stark voneinander abweichen können. Dieses hat das Storch Research Institut bei seinen Untersu-chungen festgestellt. Von den Anbietern MSCI ESG, RobecoSAM und Substainalytics wurde Nachhaltigkeit-Research und deren Scoring-Modelle verglichen.

Ergebnis dieser Untersuchung war, dass die Unternehmen keine einheitlichen Standards verwenden.  

Score Modell Gleicht man die verschiedenen Scores an den gleichen Zahlenmaßstab von 0 bis 100 an, erhält VW bei MSCI einen Score von null Punkten, Sustainalytics vergibt dagegen 19 Punkte an den Wolfsburger Autobauer, und RobecoSAM bewertet VW mit 65 Punkten. Anders ist dies bei Porsche. Die Porsche Automobil Holding schneidet bei Sustainalytics mit 88 Punkten ab, während RobecoSAM 45 Punkte vergibt.

Korrelation der Bewertung Es wurde ebenfalls die Korrelation der Bewertungen verglichen. Bei einem Vergleich der Konzerne mit den jeweils 100 höchsten Bewertungen ergaben sich 235 verschiedene Namen. Lediglich elf Konzerne finden sich bei allen drei Ratinganbietern unter den Top 100 wieder.

Bessere Bewertung deutscher Märkte Ein enormer Unterschied zeigt sich auch in der Bewertung der verschiedenen Märkte durch die Rating-Dienstleister. Auffallend hier ist die bessere Bewertung der deutschen Märkte. Nur 25% der deutschen Unternehmen erhielten eine Bewertung von 50 Punkten oder schlechter. Dieses ist bei den US-amerikanischen Unternehmen anders. Hier befinden sich jeweils 50% der US-amerikanischen Unternehmen unter beziehungsweise über diesem Wert. Die höheren Bewertungen der deutschen Unternehmen kann aber nicht zwingend auf ‚nachhaltiger‘ wirtschaftende deutsche Unternehmen zurückzuführt werden.

Hohe Ratings MSCI ESG und Sustainalytics vergaben vergleichsweise oft ein hohes Rating an Unternehmen. Der durchschnittliche Score liegt bei den beiden Anbietern knapp in der oberen Hälfte. Bei RobecoSAM lag der Durchschnitt bei 48,4%. Fazit ist, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit den Einschätzungen notwendig ist. Die Bewertungen bieten wertvolle Indikationen und Denkanstöße. Eine unreflektierte Anwendung der Urteile sollte man allerdings vermeiden.

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