Mit LinkedIn zu mehr Visibilität in der Financial Community

Mit LinkedIn zu mehr Visibilität in der Financial Community

 

Social Media wie LinkedIn, Instagram und TikTok sind nicht nur ein zentraler Bestandteil in der Alltagskommunikation, sondern auch längst in der IR-Arbeit angekommen. Eine Studie der US-Unternehmensberatung Greenwich Associates aus dem Jahr 2020 kommt zu dem Ergebnis, dass fast 80 Prozent aller institutionellen Anleger die Social Medial im Rahmen ihres regulären Tagesablaufs nutzen. Rund 30 Prozent der Befragten gaben an, dass die über soziale Medien erhaltenen Informationen einen direkten Einfluss auf ihre Entscheidungen oder Empfehlungen für ein Investment haben.

 

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt eine von DVFA und IR Club im vierten Quartal 2021 durchgeführte Umfrage unter Finanzprofis. 71 Prozent der Befragten erwarten eine wachsende Bedeutung der Social Media bei der Information zu IR-Themen. Ebenfalls 71 Prozent sehen dabei LinkedIn als wichtigsten Social-Media-Kanal. 44 Prozent gehen noch einen Schritt weiter und räumen Plattformen wie LinkedIn mindestens eine gleichwertige Bedeutung als Informationsquelle ein wie klassische Print- und Onlinemedien.

Um vor allem jüngere Zielgruppen für die eigene Aktie zu begeistern, nehmen neue Formate und neuer Content in den Social-Media-Kanälen und hier in erster Linie bei LinkedIn einen immer größeren Raum in der IR-Arbeit von Unternehmen ein. Wer in der PR- oder IR-Abteilung noch keine Social-Media-Spezialisten hat, wird wahrscheinlich bei den Marketing- oder HR-Teams fündig. Je nach Budget und Unternehmensgröße bieten sich zwei Optionen an. Die IR-Abteilungen können einen eigenen Unternehmens-Podcast starten oder als Gast bei einem Drittanbieter-Podcast auftreten – als Ergänzung zu monatlichen oder quartalsweisen Newsletters, die elektronisch publiziert werden.

 

Mit LinkedIn zu mehr Visibilität in der Financial Community

 

Für welche Variante man sich auch immer entscheidet: wichtig ist die Kohärenz. Idealerweise sollte mindestens einmal wöchentlich frischer IR-Content gepostet werden. Wer nur sporadisch die Ansprache über LinkedIn sucht, suggeriert der Userschaft, dass es wenig mitzuteilen gibt oder – noch schlimmer – die Onlineplattform nur als „side-kick“ zu den herkömmlichen Kommunikationsvehikeln mitläuft.

 

 

LinkedIn bietet die Chance, für mehr Interaktion mit den Usern zu sorgen. Eine zentrale Rolle spielt hier der personalisierte Content. Videos, in den der Vorstandschef, aber auch der Head of IR über ihre Arbeit sprechen, bringen mehr Interaktion mit den Usern im Sinne einer Emotionalisierung. Es geht hauptsächlich nicht darum, so viele Likes wie möglich zu generieren, sondern die Zielgruppen an das Unternehmen, seine Produkte und Marken und natürlich an die Aktie als Investment zu binden. Die Finanzabteilungen wiederum bekommen über LinkedIn die Möglichkeit, sich Real-Time-Feedback zum Erscheinungsbild in der Financial Community abzuholen.

Um einen regelmäßigen Kontakt aufzubauen, muss die Ansprache stimmen. Die jüngeren Investoren wollen immer kürzeren und schnelleren Content konsumieren. Will heißen: kurze und prägnante Botschaften, dazu weniger Fachausdrücke aus der Finanzwelt, sind ein absolutes Muss, damit die Equity Story griffig und kompakt herüberkommt. Dazu sollten die Beiträge im einstelligen Minutenbereich kurzgehalten werden.

Als Formate eignen sich Videos und Videoausschnitte aus Live-Interviews oder Firmenevents, einzelne Slides aus Unternehmenspräsentationen mit den wichtigsten Kennzahlen, Infografiken zu aktuellen Themen, aber auch kommentierte Presseartikel und Blogbeiträge zum Unternehmen. Welches dieser Formate eingesetzt wird, orientiert sich an den Inhalten. Hier haben die IR-Abteilungen eine große Bandbreite an Optionen: die klassische Kommunikation von Finanzergebnissen, die immer an Bedeutung gewinnenden Nachhaltigkeitsthemen, kapitalmarktrelevante Kommentare des Vorstands, Hintergrundinfos zu IR-relevanten Events wie Hauptversammlungen und Konferenzen sowie Soft News wie die beispielsweise die Vorstellung von neuen Mitgliedern im IR-Team.

IR-Abteilungen, die noch im Begriff sind, ihre Social-Media-Aktivitäten via LinkedIn aufzubauen, stehen vor jeder Menge Neuland. Zugleich müssen sie sich über eines im Klaren sein: Wenn man als Unternehmen nicht dort ist, wo die Investoren von morgen sind, wird man von diesen nicht mehr als Informationsquelle wahrgenommen. Diese Aufgabe übernehmen dann externe Influencer und Social-Media-Kanäle.