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Small-Cap-Unternehmen stehen bei der Organisation von Roadshows vor besonderen Herausforderungen. Im Gegensatz zu Mega-Caps, die fast das ganze Jahr über weltweit unterwegs sind, müssen kleinere Unternehmen mit begrenzten Budgets und Ressourcen maximale Wirkung erzielen. Der Global Roadshow Report 2025 des IR Impact zeigt, dass Small-Caps ihre Roadshows zunehmend effizienter gestalten und dabei verstärkt auf hybride Modelle setzen.
Doch wie genau planen Small-Caps ihre Roadshows? Und was können IR-Teams von den Strategien der größeren Unternehmen lernen?
Roadshows? Ja! Aber bitte effizient
Auch wenn Small-Caps weniger Ressourcen zur Verfügung haben als große Konzerne, sind Roadshows weiterhin ein fester Bestandteil der Investor-Relations-Strategie. 82 % der Small-Caps führten 2024 eine Roadshow durch, ein Wert, der im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben ist. Allerdings gibt es große Unterschiede in der Anzahl der durchgeführten Roadshows:
- Small-Caps organisierten im Schnitt 5,2 Roadshows pro Jahr.
- Mega-Caps kamen dagegen auf fast 10 Roadshows.
Der globale Durschnitt lag bei 5,8 Roadshows pro Jahr. Das zeigt: Während größere Unternehmen nahezu durchgehend mit Investoren sprechen, müssen Small-Caps gezielt planen und sich auf die wichtigsten Märkte konzentrieren.
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Weniger reisen, mehr erreichen
Während Mega-Caps oft über drei Wochen pro Jahr auf Roadshows verbringen, können sich kleinere Unternehmen das nicht leisten. Small-Caps sind im Schnitt 7,4 Tage pro Jahr auf Roadshows unterwegs, während Mega-Caps mit 19,6 Tagen fast drei Mal so lange reisen.
Dieser Unterschied zeigt, dass Small-Caps auf kompakte, gut durchdachte Roadshows setzen müssen. Das bedeutet:
- Mehr Meetings in kürzerer Zeit
- Gezielte Auswahl der Städte und Investoren
- Gute Vorbereitung, um jeden Termin optimal zu nutzen
Der Trend geht also klar zu Roadshows mit einem engen Zeitplan, bei denen mehrere Meetings pro Tag stattfinden.
Average days on the road:
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Hybride Meetings als Schlüsselstrategie
Small-Caps setzen deutlich häufiger auf virtuelle Meetings als größere Unternehmen. Während 52 % der Small-Caps hybride Roadshows nutzen, tun dies nur 45 % der Mega-Caps. Der Grund liegt auf der Hand:
- Hybride Meetings sparen Zeit und Reisekosten
- Sie ermöglichen es, Investoren weltweit zu erreichen, ohne vor Ort sein zu müssen
- Digitale Formate sind besonders für neue Investoren als Erstkontakt ideal
Dennoch zeigt sich eine interessante Entwicklung: Der Anteil rein virtueller Roadshows bei Small-Caps lag bei 9 %. Der globale Durschnitt rein virtueller Roadshows lag bei 4 % Das bedeutet, dass persönliche Meetings wieder bevorzugt werden – ein Trend, der sich auch bei Mega-Caps zeigt, dort aber noch ausgeprägter ist.
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Physische Meetings bleiben entscheidend
Obwohl digitale Formate kosteneffizient sind, bleibt die persönliche Interaktion mit Investoren für Small-Caps ein wichtiger Erfolgsfaktor. 66 % der Small-Caps bewerten physische Roadshows mit 8-10 Punkten (von 10 möglichen Punkten), was eine hohe Zufriedenheit mit Face-to-Face-Meetings zeigt.
Virtuelle Meetings schneiden etwas schwächer ab: 44 % der Small-Caps bewerten diese mit 8-10 Punkten, was zeigt, dass digitale Formate zwar notwendig, aber nicht immer optimal sind.
Der Vergleich mit den Mega-Caps zeigt: Große Unternehmen setzen mit 79 % Zufriedenheit noch stärker auf physische Meetings, da sie über größere Budgets verfügen und weltweit Investoren treffen.
Fazit: Die richtige Mischung macht’s
Für Small-Caps ist es essenziell, Roadshows strategisch zu planen und das Beste aus begrenzten Ressourcen herauszuholen. Die Erfolgsformel lautet:
- Gezielte Auswahl der Investoren und Märkte
- Mehr Meetings in weniger Zeit
- Ein kluger Mix aus physischen und virtuellen Treffen
Während große Unternehmen weiterhin auf traditionelle Roadshows setzen, profitieren Small-Caps besonders von hybriden Modellen, die Flexibilität, Effizienz und Kosteneinsparungen ermöglichen.
Für IR-Teams bedeutet das: Mit einer smarten Planung lassen sich auch mit kleinem Budget starke Investorenbeziehungen aufbauen.
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