Finanz-PR ist in der IR nach wie vor ein wichtiger Baustein, um seine Zielgruppen zu erreichen. Das gilt sowohl für die Zielgruppe der Retail-Investoren wie auch die der Institutional-Investoren. Eine Publikation in “The Wall Street Journal“, ”Financial Times“, ”Bloomberg Businessweek”, “Handelsblatt”, “Morningstar”, “Going Public”, “Institutional Investor” oder “Reuters” kann ein Unternehmen auf den Radar wichtiger professioneller Investoren bringen.
Wie gelangt man in diese Finanz-Publikationen? Der „State of the Media Report 2024” von CISION gibt hierzu interessante Einblicke.
Quelle: CISION – State of the Media Report 2024, S. 21
So haben Journalisten ein großes Interesse an Pressemeldungen. Fast drei von vier Journalisten wünschen sich, Pressemeldungen von den Unternehmen erhalten zu wollen. Was heißt das für die IR? Dass zunächst eine Beziehung zu den bevorzugten Journalisten aufgebaut worden sein muss, die man anschließend auf die jeweilige Pressemeldung hinweist. Hier empfiehlt sich der Aufbau und die Pflege einer VIP-Journalisten-Liste
Ein weiterer Wunsch der Journalisten: Original-Forschungsberichte zu Trends, Marktdaten usw., gefolgt von exklusiven Inhalten für Geschichten. Hier bietet es sich an, Themenvor-schläge zu erarbeiten oder erarbeiten zu lassen, die sich an den jeweiligen Bedürfnissen der Journalisten orientieren. Diese Themenvorschläge sollten mit belastbaren Marktdaten, Studien oder auch Forschungsbe-richten unterlegt sein.
Was stört Journalisten bei der Kommunikation mit (Finanz-) PR-Profis? Ein Aspekt, den die Journa-listen immer wieder bemängeln, ist die fehlende Relevanz der Themen-vorschläge für ihre Arbeit. So gaben die Journalisten an, dass nur ca. 2% der eingegangenen Themenvorschläge eine größere Relevanz (76%-100%) für ihre Arbeit hätten. 73% der einge-gangenen Themenvorschläge haben keine bis fast keine Relevanz (0% – 25%).
Für die IR-Arbeit bedeutet dies: Je besser der jeweilige Journalist zuvor hinsichtlich seiner Themenwahl analysiert und der Themenvorschlag auf den Journalisten zugeschnitten wurde, desto wahrscheinlicher wird der Themenvorschlag aufgegriffen. So gaben 68% der Journalisten auf die Frage, was Kommunikationsprofis machen können, um die Arbeit der Journalisten zu erleichtern an? „Meine Zielgruppe und das, was für sie relevant ist, verstehen“.
Quelle: CISION – State of the Media Report 2024, S. 25
Umgekehrt gaben 77% der Journalisten an, dass man ihre Gunst durch Zuspamen mit irrelevanten Angeboten verliert. Und 62% der Journalisten sperren einen Kommuni-kationsprofi, wenn dieser ungenauen oder nicht fundierte Informationen bereitstellt. Auch weit oben auf der Liste, die man beim Einreichen von Themenvorschlägen vermeiden sollte: Themenvorschläge, die wie Marketingbroschüren klingen: 55% der Journalisten sperren Kommunika-tionsprofis oder setzen sie auf ihre „Nicht anrufen“-Liste, wenn Vorschläge zu werblich gehalten sind.
Eingereichte Themenvorschläge ergänzt man bevorzugt mit Bildmaterial. 72% der Journalisten gaben in der Studie an, bereit-gestelltes Bildmaterial verwendet zu haben. Andere Multimedia- oder Datenelemente wie Infografiken (34%) oder Videos (33%) stießen bei den Journalisten auf sehr viel weniger Interesse.
Quelle: CISION – State of the Media Report 2024, S. 24
Hat man einmal den Themenvorschlag an den Journalisten geschickt, wie häufig sollte man dann nachhaken? 27% der Journalisten sind der Meinung, dass gar nicht nachgehakt werden sollte. Die Mehrheit der Journalisten – nämlich 64% – findet es akzeptabel, wenn einmal nachgehakt wird. Nur 8% der Journalisten tolerieren mehrfaches Nachhaken.
Fazit
Wie kann also das Platzieren von Finanz-Artikeln in der Presse gelingen? Recherchieren Sie die für Sie relevanten Journalisten und ihre Themen. Machen Sie Themenvorschläge, die auf den jeweiligen Journalisten und seine/ihre Zielgruppe zugeschnitten sind. Diese Themenvorschläge sollten untermauert sein mit belastbaren Studien und Zahlenmaterial. Bevorzugt sollten die jeweiligen Quellen direkt mitgeschickt werden.