Fondsbranche in Konsolidierung: Templeton will Legg Mason übernehmen

Fondsbranche in Konsolidierung: Templeton will Legg Mason übernehmen
Mit 4,5 Milliarden US-Dollar liegt das Angebot auf dem Tisch: Fanklin Templeton ist offenbar dabei, einen neuen Riesen in der Fondsbranche zu schmieden. Darüber hinaus sollen die rund zwei Milliarden US-Dollar Schulden von Legg Mason ebenfalls übernommen werden. Klappt dieser Zusammenschluss, steigt das verwaltete Vermögen auf rund 1,5 Billionen US-Dollar.
 
Damit setzt sich der Trend der Konsolidierung fort, zuvor waren schon Janus und Henderson sowie Standard und Life und Aberdeen, aber auch kleinere Gesellschaften Bündnisse eingegangen. Auslöser dürfte der enorme Preis- und Kostendruck in diesem Marktsegment sein, aber eben auch die strengere Regulierung und der permanent steigende Konkurrenzkampf mit Indexfonds, die ebenfalls an der Börse gehandelt werden (ETFs). Ob das Heil aber wirklich in der Größe liegt und die Fondshäuser so Skaleneffekte erzielen und Kosten reduzieren können, bleibt abzuwarten.
 
Die Chefetage von Franklin Templeton sieht in der Übernahme einen Meilenstein und erhebliches Wachstumspotential. So soll die Struktur des Fondshauses Legg Mason, das als Boutiquendach für neun Gesellschaften fungiert, erhalten bleiben. Doch genau hier droht auch Widerstand, Entrust will sich als eine der Boutiquen herauskaufen, jedoch gleichzeitig mit dem neuen Eigner kooperieren.
 
Versüßt wird die Transaktion für die Legg-Mason-Aktionäre von einer durchaus attraktiven Bewertung: 50 US-Dollar je Aktie von Legg Mason sind von Franklin aufgerufen – und damit ein Plus von 23% zum letzten Schlusskurs vor Übernahmeankündigung. Das Ganze soll als Bartransaktion, Franklin Resources will also keine eigenen Aktien zum Tausch anbieten oder ausgeben. Der Aktienkurs von Legg-Mason-Aktienkurs stieg kräftig nach Bekanntwerden der Übernahme-Offerte. Das war nach den schwierigen Jahren endlich ein Lichtblick, allerdings befürchten Beobachter, dass die besten Zeiten vorbei sind.