Roadshow-Übersicht 2023: Entwicklung & Trends – Deutsche Stadt in den Top 5

Roadshow-Übersicht 2023: Entwicklung & Trends – Deutsche Stadt in den Top 5

Für börsennotierte Unternehmen stellen Roadshows eine hervorragende Möglichkeit dar, potenziellen Investoren eine Investmentmöglichkeit aufzuzeigen. Diesen Standpunkt vertritt offensichtlich eine große Mehrheit der Firmen. In dem Jahr zwischen dem 3. Quartal 2022 und dem 3. Quartal 2023 hielten mehr als acht von zehn Unternehmen (84%) mindestens eine Roadshow in irgendeiner Form ab. Das geht aus Daten des „Global Roadshow Report 2023“ von BofA Securities hervor. Die Tendenz ist demnach seit 2020 steigend. Im Jahr 2019, vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, lag der Wert allerdings bei 93%. Interessant ist auch die Entwicklung rund um die Veranstaltungsorte und die Vertreter der Unternehmen, welche Interessenten vor Ort empfangen.

 

Europa und Nordamerika fahren bei Roadshows voraus

In Europa (87%) und Nordamerika (86%) ist der Anteil an Unternehmen, die Roadshows abhalten, am höchsten. Doch auch asiatische Unternehmen finden den Weg zurück in die Öffentlichkeit, nachdem die lokalen Reisebeschränkungen endgültig aufgelöst wurden. Im Jahr 2023 führten 76% der Unternehmen aus Asien Roadshows durch. Im Vorjahr waren es noch 54%.

An der Spitze der Roadshow-Unternehmen stehen die Mega-Caps, also die größten Unternehmen, die an der Börse vertreten sind. Die Mid-Cap-Unternehmen hielten die zweitmeisten Roadshows ab und überholten damit die Large-Caps. Die Small-Cap-Unternehmen präsentierten sich durchschnittlich am seltensten. Allerdings waren auch in dieser Kategorie drei Viertel der Unternehmen unterwegs. Insgesamt hielten die Unternehmen im Schnitt 6,1 Roadshows ab. Das bedeutet einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (2022 waren es 5,9). Asiatische Unternehmen waren mit einem Mittelwert von 9,5 mit den meisten Roadshows präsent.

Roadshows: Eher in Präsenz oder virtuell?

Die Menge der abgehaltenen Roadshows steigt durchschnittlich mit der Größe der Unternehmen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: virtuelle Veranstaltungen und Präsenzveranstaltungen, auch In-Person-Roadshows genannt. Die Hälfte der Unternehmen bietet eine Mischung aus den beiden Varianten an. Etwas mehr als ein Viertel (26%) setzt ausschließlich auf persönliche Events. Nur 8% halten ausschließlich virtuelle Veranstaltungen ab.

Die Mehrheit der Mega-Cap-Unternehmen bot virtuelle und persönliche Veranstaltungen an. Bei den größten Firmen ist auffällig, dass sie am seltensten ausschließlich auf Roadshows in Präsenz setzen. Large-Caps halten am ehesten nur persönliche Events ab. Den höchsten Anteil an ausschließlich virtuellen Roadshows bringen die Small-Cap-Unternehmen mit.

Insgesamt wurden etwas mehr In-Person-Termine (3,7) als virtuelle Veranstaltungen (3,4) abgehalten. Global gesehen führten 57% der Firmen zwischen dem 3. Quartal 2022 und dem 3. Quartal 2023 eine Präsenz-Roadshow ab. Im Vorjahr lag der Wert bei 54%. Damit setz sich ein Trend vor, der mit dem Abklingen der Pandemie einsetzte. Das vor-Corona-Niveau (93%) ist aber noch nicht erreicht.

Von den 57 Prozent der Unternehmen, die weltweit unterwegs waren, haben sie im Durchschnitt 3,7 Roadshows durchgeführt. Das ist zwar mehr als im letzten Jahr (2,7), liegt aber immer noch weit unter dem Durchschnitt von 2019 (7,4). Die nordamerikanischen Unternehmen, die im vergangenen Jahr auf Reisen gingen, absolvierten tendenziell die wenigsten Roadshows (2,8) und die europäischen Unternehmen die meisten (5,1).

Europäische Unternehmen veranstalten die meisten Roadshows – asiatische Firmen sind am längsten unterwegs

Unternehmen, die zwischen dem 3. Quartal 2022 und dem 3. Quartal 2023 unterwegs waren, führten im Schnitt 3,7 Roadshows durch. Auch hier ist ein Aufwärtstrend im Vergleich zum Vorjahr (2,7) zu erkennen. Und auch hier liegt der Durchschnitt aus dem Jahr 2019 (7,4) noch in weiter Ferne. Europäische Unternehmen liegen mit durchschnittlich 5,1 Veranstaltungen vorne. Die Firmen aus Nordamerika hielten die wenigsten Roadshows (2,8) ab.

Die Vertreter von asiatischen Unternehmen verbrachten am meisten Zeit auf Reisen. Sie veranstalteten im Schnitt 12,4 Tage im Jahr Roadshows. Der globale Durchschnitt liegt bei 10,8 Tagen. Der Wert aus dem Vorjahr (5,3) wurde damit mehr als verdoppelt. Auffällig ist, dass Vertreter von Konzernen mit großer Marktkapitalisierung durchschnittlich mehr Zeit (18,8 Tage) „on the Road“ verbrachten als Kollegen von Firmen mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung (8,4).

Die beliebtesten Roadshow-Städte: Deutsche Finanzmetropole in den Top 5

New York hat seinen Titel als Hauptstadt der Roadshows verteidigt. 59% der Unternehmen, die Roadshows ausrichten, schauen im Big Apple vorbei. London kommt als Finanz-Hauptstadt Europas dicht dahinter. Aus deutscher Sicht ist eine spannende Entwicklung zu beobachten: Frankfurt machte vier Plätze gut und schob sich in die Top 5 der am meisten besuchten Städte für Roadshows.


1. New York: 59%
2. London: 58%
3. Boston: 37%
4. Paris: 29%
5. Frankfurt: 24%
Für europäische Unternehmen ist London die erste Anlaufstelle. Für nordamerikanische Konzerne ist es New York. Asiatische Firmen halten Roadshows am meisten in Singapur (73%) ab. Dahinter reihen sich Hong Kong, London, Tokyo und New York ein.

CEO, CFO, IRO: Welche Vertreter von Unternehmen sind anzutreffen?

In den Städten können potenzielle Investoren auf unterschiedliche Vertreter der Unternehmen treffen. Der CEO der Firmen war in mehr als einem Viertel (27%) der Roadshows anzutreffen. Bei 26% der Events war der CFO zugegen. CEO und CFO waren zu 18% zusammen bei einer der Veranstaltungen.

Die größte Chance auf ein Treffen mit dem CEO haben Interessenten bei Midcap-Unternehmen. Bei diesen werden die Roadshows zu 44% nur vom CEO durchgeführt. Bei den Large-Cap-Unternehmen übernimmt diese Aufgabe zu 44% der CFO. Bei den Small Caps werden die Termine einer Roadshow zu 39% von einem IRO (Investor Relations Officer) geleitet.

Präsenz-Roadshows sind beliebter

Die IROs sind laut des Reports zufriedener mit den Präsenzveranstaltung. Sie bewerteten diese im Schnitt mit 9,0 von 10 möglichen Punkten. 72% der Befragten bewerteten die jeweilige Roadshow zwischen 10 und 8 Punkten. Die asiatischen Events (9,2) waren vor den europäischen (9,0) und den nordamerikanischen (8,8) die beliebtesten.

Bei einem Blick auf die Größe der Unternehmen fällt auf, dass die IROs der Mega-Caps die größte Zufriedenheit (9,4) ausstrahlen. Danach kommen Larg-Cap-Unternehmen (9,1), Mid-Caps (9,0) und Small-Cap-Unternehmen (8,9). Die Zufriedenheitswerte sind allesamt hoch und nah zusammen – egal, wie groß die Firma ist. Und egal ob New York, London oder Frankfurt.


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