Entwicklung und Zahlen: Virtuelle Roadshows spielen auch nach der Aufhebung der Reisebeschränkungen eine Rolle

Entwicklung und Zahlen: Virtuelle Roadshows spielen auch nach der Aufhebung der Reisebeschränkungen eine Rolle

 

Unternehmen und potenzielle Investoren finden nach den Corona-Jahren wieder näher zusammen. Zwischen dem 3. Quartal 2022 und dem 3. Quartal 2023 luden 84% der Firmen zu mindestens einer Roadshow ein. Das legen die Zahlen im „Global Roadshow Report 2023“ von BofA Securities nahe. Ein Trend, der im Zuge der Reisebeschränkungen und Versammlungsverboten entstand, hat sich allerdings zu einer ernstzunehmenden Alternative zu den Treffen in unterschiedlichen Städten auf dem Globus entwickelt: die virtuellen Roadshows.

 

 

Fast jedes zweite Unternehmen setzt auf virtuelle Roadshows

Mehr als vier von zehn für den Report befragten Unternehmen (43%) gaben an, dass sie in den 12 Monaten eine virtuelle Roadshow durchgeführt haben. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (67%), der von Experten wegen der Reisefreiheit aber auch erwartet wurde. Was nicht unbedingt zu erwarten war: Insgesamt wurden durchschnittlich fast so viele Roadshows virtuell abgehalten (3,4 je befragtes Unternehmen) wie sie in Präsenz stattfanden (3,7).

Regional variiert die Zahl der virtuellen Roadshows kaum. Asiatische Unternehmen führen minimal häufiger virtuelle Treffen durch (45%) als Firmen aus Europa (43%) und Nordamerika (43%). Auch bei den Unternehmensgrößen gibt es kaum Unterschiede. Der einzige Ausreißer: Large-Cap-Unternehmen laden etwas seltener zu virtuellen Roadshows (39%) als andere.

Anzahl an digitalen Roadshows: Asiatische Unternehmen sind besonders fleißig

Wenn es um die Anzahl an virtuellen Roadshows geht, zeigen sich Unternehmen aus Asien besonders eifrig. Sie führen im Schnitt 8,0 digitale Veranstaltungen dieser Art durch. Der globale Durchschnitt liegt bei 3,4. Die europäischen Firmen luden zwischen dem 3. Quartal 2022 und dem 3. Quartal 2023 im Schnitt 3,7-mal zu einer virtuellen Roadshow. Nordamerikanische Unternehmen bilden mit einem durchschnittlichen Wert von 2,3 das Schlusslicht.

Bei einem Blich auf die Unternehmen fällt auf, dass Mega Caps mit Abstand die meisten digitalen Roadshows abhielten. 46% der größten Konzerne der Welt waren über das Internet für Investoren präsent und führten im Schnitt 8,0 Roadshows durch. 45% der Small-Cap-Unternehmen luden durchschnittlich zu 3,6 virtuellen Roadshows ein. Mid-Cap-Unternehmen und Large Caps reihen sich in dieser Statistik dahinter ein.

Ein signifikanter Rückgang ist beim Faktor Zeit zu bemerken. Die Unternehmen verbrachten im Schnitt 6,9 Tage mit der Durchführung von Roadshows im Netz. Im Vorjahr waren es noch 9,4 Tage gewesen. Asiatische Unternehmen sind auch hier vorne. Sie schaufelten sich durchschnittlich 17 Tage frei, um diese für virtuelle Roadshows zu nutzen. Dahinter reihen sich europäische (8,4 Tage) und nordamerikanische (3,7) Firmen ein. Mega-Cap-Unternehmen nahmen sich mit 13 Tagen im Durchschnitt besonders viel Zeit. Small Caps liegen mit 6,5 Tagen vor Mid Caps (6,1) und Large Caps (6,0).

Von CEO bis IRO: Wer führt die virtuellen Roadshows durch?

Spannend ist bei dem Report auch eine Antwort auf die Frage, mit wem es potenzielle Investoren bei den virtuellen Veranstaltungen zu tun haben. Hierbei ist zu erkennen, dass bei virtuellen Roadshows die wichtigsten Führungskräfte etwas seltener zugegen waren als bei Präsenzveranstaltungen. 23% der digitalen Events wurde allein vom IRO durchgeführt. Allerdings waren CEO und CFO zusammen (23%) häufiger bei virtuellen Roadshows anzutreffen als das bei In-Person-Roadshows (18%) der Fall war.

Bei Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sowohl CEO als auch CFO an einer virtuellen Roadshow teilnehmen. Small-Cap-Unternehmen lassen mehr als die Hälfte (54%) der virtuellen Veranstaltungen allein vom IRO durchführen. Nur 8% von diesen werden vom CEO begleitet. Bei Präsenz-Roadshows von Small Caps liegt diese Zahl bei 21%. Bei Mid-Cap-Unternehmen ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass die virtuellen Roadshows allein durch den CEO (32%) durchgeführt werden. Das gilt bei Firmen der mittleren Größe auch bei den In-Person-Roadshows, durch die zu 44% nur vom CEO geführt wird.

Wie kamen die virtuellen Roadshows an?

Für den Report wurden die IROs der Unternehmen nach ihren Meinungen gefragt. Der Zufriedenheitswert für virtuelle Roadshows liegt laut der Umfrage bei 8,1 von 10 möglichen Punkten. Damit schneiden die virtuellen Treffen etwas schlechter ab als die In-Person-Roadshows, die auf eine Bewertung von 9,0 kommen. Auffällig ist, dass nur 45% der IROs eine Bewertung zwischen 8 und 10 für virtuelle Roadshows abgaben. Bei den persönlichen Events liegt dieser Wert bei 72%.

Die IROs von Mega-Cap-Unternehmen zeigten sich mit einer Bewertung von 8,6 am zufriedensten mit virtuellen Roadshows. Small Caps (8,0), Mid Caps (8,1) und Large Caps (7,9) nehmen sich nicht viel.

Global gesehen gibt es kaum Unterschiede mit der Zufriedenheit. Bei digitalen Veranstaltungen ist es ja auch nicht so wichtig, wo man sich befindet. Das wiederum ist einer der großen Vorteile den virtuellen Roadshows mit sich bringen, durch den sich diese in Zukunft zu einem wichtigen Faktor für börsennotierte Unternehmen etablieren könnten.

 

Quelle1

Quelle2